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Sollzinsbindung

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Was ist die Sollzinsbindung?

Bei der Sollzinsbindung handelt es sich um eine vertragliche Vereinbarung zwischen einem Kreditnehmer und einem Kreditgeber. Dabei gilt während eines konkreten Zeitraums ein genau festgeschriebener Zinssatz. Während der Vertragslaufzeit ist eine Änderung des Zinssatzes grundsätzlich nicht möglich. Das ermöglicht den beiden am Geschäft beteiligten Parteien hohe Planungssicherheit. Zu finden sind Verträge mit gebundenem Sollzins häufig bei Immobilienkrediten.

Wie lange gilt die Zinsbindung?

Die Zeitspanne, für die eine Sollzinsbindung vereinbart wird, ist variabel. Als Kreditnehmer kannst du mit der Bank hier also recht flexibel verhandeln. Üblich sind heute Zinsbindungsfristen von meist 5, 10, 15 Jahren oder sogar 30 Jahren. Auch das sogenannte Volltilger-Darlehen mit verschiedenen Laufzeiten ist möglich.

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Schon gewusst?

Gegenwärtig herrscht aufgrund der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Phase mit Niedrigzinsen. Deshalb ist Geld für Immobilienkäufe oder Darlehen zum Neu- oder Ausbau eines Eigenheims häufig sehr günstig zu bekommen. Daher ist es möglicherweise eine gute Idee, sich den momentan niedrigen Zins auf lange Zeit zu sichern und auf diese Weise von geringeren monatlichen Raten zu profitieren. Insbesondere bei größeren Kreditsummen kannst Du über die gesamte Laufzeit des Kredites so mitunter viele tausend Euro an Zinsbelastungen sparen.

Was passiert nach Ablauf der Zinsbindung?

Bei der Entscheidung für eine bestimmte Laufzeit der Sollzinsbindung musst Du bedenken, dass mit Ablauf der Bindungsfrist über den dann folgenden Zinssatz neu verhandelt werden muss.

Je nachdem, wie sich die Marktlage und die Zinspolitik der EZB entwickeln, kann dies einen deutlich höheren, möglicherweise aber auch einen niedrigeren Folgezins bedeuten.

Die Anschlussfinanzierung kann sich somit verteuern, aber auch billiger werden. Bedenke außerdem, dass eine Vereinbarung über den neuen Zins bis zu 3 Jahre im Voraus möglich ist.
Zudem musst Du beachten, dass sich viele Banken lange Laufzeiten mit leichten Zinsaufschlägen bezahlen lassen. Deshalb ist eine exakte Berechnung vor dem Vertragsabschluss in jedem Fall sehr empfehlenswert.

Vorzeitige Beendigung des Kreditvertrages kann teuer werden

Wenn Du einen Kreditvertrag mit Sollzinsbindung abgeschlossen hast und plötzlich ein viel günstigeres Darlehen bekommen kannst oder vielleicht sogar unerwartet in den Besitz von Vermögen gekommen bist, ist ein Ausstieg aus der vertraglichen Vereinbarung mit der Bank oft eine schwierige Angelegenheit. Denn je länger ein Kreditvertrag läuft, desto schwerer tun sich die Banken mit einem Wunsch nach vorzeitigem Ausstieg.
Oft wirst Du hier mit recht hohen Forderungen im Rahmen eines sogenannten „Abstandsentgelts“ konfrontiert. Dann musst Du genau abwägen, ob sich eine Vorab-Kündigung tatsächlich lohnt. Zudem ist sie auch dann bei den meisten Banken nicht möglich. Denn einen Rechtsanspruch hast Du darauf nicht.

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